Wenn die Sonnenstrahlen auf den gerade erst halbwegs ‘gefixten‘ Bodenbelag scheinen, wissen wir, dass es etwas Gutes bedeutet.

 

Der Prozess der gesamtheitlich geplanten Court Renovierung zieht sich inzwischen schon gut 1,5 Jahren. Ein ständiges Hin und her mit dem Frankfurter Umweltdezernat sowie auch dem Sportdezernat erschwerte unseren Weg zum Erfolg. Um genau zu sein ist es Euer Erfolg. Der Erfolg der Menschen, die tagtäglich diesen neuen Court bespielen werden. Endlich ohne Angst zu haben, sich verletzen zu können. Viele haben die provisorische Schließung des östlichen Courts stark in Frage gestellt und kritisiert. Einige (wenige) haben es verstanden. Nach freundlicher Aufforderung an das Umweltdezernat, bitte (endlich) die Courts zu schließen, wurden wir erhört (gehört). Am selben Tag, nach nur vier Stunden, war es vollbracht. Die Schließung des östlichen Courts, die innerhalb weniger Stunden wieder durchbrochen wurde. Von wem? Von den Nutzer- und Nutzerinnen der Anlage. Und das ist einerseits auch gut so …. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. 

 

Btw. ist es bemerkens schwach, seitens des Magistrats der Stadt Frankfurt (Stadtrat), erst etwas an den Courts instand zu halten, wenn es offensichtlich schon zu spät war und sich viele Leute, auch mit Direkt-Nachricht (Instagram DM) an uns, verletzt haben und teilweise auch in die Notaufnahme mussten. Bänderrisse und Knöchelbrüche, um nur zwei Diagnosen zu nennen. Aus dem einzigen Grund, weil die Bodenbeläge nicht instand gehalten werden. Traurig, oder? Finden wir auch. Diese non-profitable Forderung stellen wir, wie bereits erwähnt, seit geraumer Zeit auf etlichen Kanälen erwähnt, an den Magistrat. Warum wir nicht gehört werden? Weil wir nicht @ezbfussball heißen. Und das ist Fakt. Liest diesen Satz zweimal. Es ist und soll eine öffentlich zugängliche Sportanlage bleiben - damit ALLE darauf spielen können! Dafür MUSS der Magistrat aber verstehen, dass u.a. die Kapazitäten nicht ausreichen; dieses Thema wird gesondert noch Aufmerksamkeit bekommen.

 

Wir haben nach wie vor einen Sponsor gefunden, der dazu bereit ist, eine hohe sechsstellige Summe in die Hafenpark Renovierung zu investieren. Beim Namen werden wir diesen nicht nennen. Wir schätzen die Kosten, für die Installation der von uns geforderten Nachtbeleuchtungen, der neu zu verbauenden Plexiglas-Korbanlagen und dem neuen Bodenbelag auf 400.000€. Eventuell minimal zu hoch angesetzt, aber lieber das als zu niedrig. Inbegriffen sind auch die Arbeitsstunden der ArbeiterInnen (Schätzwert).

 

Die gewünschte Tribünen Installation, um wortwörtlich dem Rucker Park aus NYC in Europa zu entsprechen, also dem deutschen Rucker Park, ist architektonisch leider nicht umzusetzen. Weil: „Wir wollen den Rucker Park aus NYC in ein europäisches Beispiel und Best Practice übersetzen. „Der deutsche Rucker Park“.

 

„Die für die Umsetzung notwendigen Tribünen als stilgebende Elemente können im aktuellen räumlichen Rahmen nicht umgesetzt werden. Die Maße des aktuellen Zauns reichen kaum dafür aus, sich am Rand des Spielfeldes hinzusetzen oder Sporttaschen abzustellen. Der landschaftsarchitektonische Entwurf von sinai schafft es nicht, die Bedürfnisse der NutzerInnen des Basketballcourts aufzunehmen und umzusetzen. Wir sehen allerdings Potentiale in den Gestaltungslinien unter Berücksichtigung der graphischen Ausrichtung des umgesetzten Entwurfes von sinai die Flächen anzupassen, und dabei die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes zu integrieren“ – Johanna Moraweg, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin (Team EZBB).

 

Unser genannter Hauptsponsor darf auch erst gar nicht investieren, weil die aus Frankfurt geltende Grünflächensatzung rechtlich gegen Werbemaßnahmen [in großer Art und Umfang] spricht. Der Hafenpark wird nicht der einzige Court bleiben, der durch unsere Expertise renoviert wird. Ganz im Gegenteil. Es werden noch viele mehr sein. Und das wird die Stadtregierung (Magistrat) nicht unterbinden können.

 

Jetzt kommen wir erst zum wohl wichtigsten Punkt: Den Nachtbeleuchtungen. Inspiriert durch die abends herrschende Kultur öffentlicher Streetball Courts aus New York City, NY (USA). Um genau zu sein: Des Rucker Parks. Angetrieben von der Inspiration des Streetball-Ursprungs aus New York City, muss man erst den Beginn einer Ära verstehen, den Beginn des kulturellen Streetball-Einflusses auf der ganzen Welt. Courts, wie der berühmte Rucker Park oder West 4th (Cage), tragen zum heutigen Stand von EZBBASKETBALL und den Hafenpark Courts (auch Cage) in Frankfurt bei. Mit dem Rucker Park wollte Holcombe Rucker die New Yorker Jugend formen, indem er Qualitäten wie Teamgeist, Disziplin und Ausdauer vermittelte (Quelle: Buch "Streetball" - Wenzel 2001) und damit tiefgreifende Probleme anpackte, die unter Minderheiten, insbesondere Afro-Amerikanern, seit Generationen bestanden. Bandengewalt, Drogenmissbrauch, sexuelle Belästigung, mangelnde akademische Chancen, um nur einige zu nennen. Bis heute tragen das Stadtparlament von New York, Kirchen und andere soziale Einrichtungen finanziell zum heutigen Ansehen vom Rucker Park bei (Kunkel 1991, S. 108). Wann wird das Frankfurter Stadtparlament, ggf. auch andere städtische Einrichtungen, bemerkbar in die Hafenpark Courts investieren? Mehr zu dieser Fragestellung hier: Eine multikulturelle Analyse zum Frankfurter Streetball – Ein fünfzehn-seitig verfasstes Essay, im Rahmen einer Hochschulvorlesung innerhalb der FRA UAS.

 

Ausdrücklich und ernstgemeint danken wir der Büroleitung des Frankfurter Umweltdezernats, die uns ermöglicht hat, eine gegenseitige und ’erwachsene’ Unterhaltung zu führen. Nach vielen Höhen und Tiefen. Für unsere öffentlichen, teils beleidigenden Bemerkungen über die letzten zweieinhalb Jahre, entschuldigen wir uns bei Ihnen. 

Als uns die Frage gestellt wurde, welchen Bodenbelag wir gerne hätten, antworteten wir mit: „Gerne einen Belag mit Acrylbeschichtung, oft bekannt aus den USA“. Langlebiger und ebenerdiger, ohne Polyrattan-Granulat. Ob unser Wunsch in Erfüllung geht, sehen wir, wenn das Licht an geht. Literally. Wenn die Installation der Nachtbeleuchtungen (hoffentlich) im selben Zug geschieht. Voraussichtlich, nach angekündigter Verschiebung, vrstl. im Mai 2023. Wir freuen uns auf weitere, zielführende Gespräche mit der Stadtregierung, um die freie und offene Streetball-Szene der Stadt nachhaltig zu fördern. Kinder von der Straße holen, vom Laptop. Bewegung unter Gleichgesinnten zu ermöglichen, uvm. EZBB ist nicht nur Hafenpark. EZBB ist in allererster Linie Gesamt-Frankfurt! 

 

Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Trotzdem sehen wir uns in der Verantwortung, für ‚unsere‘ Leute zu sorgen, bzw. für die Streetball Community des Courts (auch deutschland-übergreifend) neue, nachhaltige Standards zu setzen! Wir meinen das ernst. Aktuell tun wir dies als offizielles Projekt des Sportkreis Frankfurt e.V., mit Roland Frischkorn als Vorsitzenden. Ihm sind wir sehr viel dankbar. Das muss an dieser Stelle gesagt sein. 

 

Zukünftig wird dies, wie es sich gerade durchaus rasant entwickelt, institutionell geschehen. Streetball Consulting ist hier das Stichwort. Die Community wird parallel, wie gewohnt, am Leben bleiben. Darüber hinaus wird eine Unternehmung entstehen, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzt. Mehr via www.hessen-ideen.de/wettbewerb/ideen/voting. Folgend der Bewerbungstext:

 

EZBBASKETBALL, ein non-profitables Projekt des Sportkreis Frankfurt e.V., betitelt sich als Neudefinition des deutschen Streetballs. Unser Ehrenamt bezieht sich auf den unermüdlichen Einsatz, der Frankfurter Streetball Community eine Plattform zu bieten, mit der sie sich nachhaltig identifizieren kann. Wir setzen uns gezielt dafür ein, der Öffentlichkeit und allen interessierten Ballern, vor allem aber Kindern/Jugendlichen und Frauen sowie unterrepräsentieren Persönlichkeiten, langfristig ein authentisches Streetball-Gefühl zu ermöglichen, wozu Plexiglas-Korbanlagen, nachhaltig verbaute und renovierte Bodenbeläge sowie Nachtbeleuchtungen gehören. Aktuell befinden wir uns in engen Gesprächen mit dem Frankfurter Umweltdezernat, um die Court-Renovierung im Hafenpark endlich fertiggestellt zu bekommen. Perspektivisch zielen wir auf die institutionelle Errichtung weiterer Courts im Frankfurter Stadtgebiet, um die begrenzten Kapazitäten aus dem Hafenpark zu verteilen. Streetball-Consulting ist hier das Stichwort und dementsprechend der zentrale Ansprechpartner und beratende Partner zu sein, wenn es um die Umgestaltung von öffentlichen und neuen/attraktiven Streetball-Courts geht. Wenn dies aus anderen Städten nicht vorgeschlagen bzw. innenpolitisch besprochen wird, werden wir aktiv auf diese zu gehen. Wir freuen uns sehr, Frankfurt und die damit einhergehende Streetball Community auf Landesebene vorzustellen und für den Hessen Ideen Wettbewerb 2022 zu bewerben.

 

EZBBASKETBALL. Die Pioniere der Neudefinition des deutschen Streetballs. Warum wir das so markant aussprechen? Damit es einen spürbaren Impact auf den deutschen Basketball hat und diese Sportart endlich nicht mehr als Randsportart angesehen wird!! Wir danken allen, die die Liebe zu dieser Kultur verfolgen. Wir lieben das GAME und wollen es aktiv mit EUCH vorantreiben. Und sind zudem offen für konstruktive Kritik. Wir lernen und machen Fehler. Aus Fehlern lernt man. Ohne Fehler kein Gelerntes.

 

Zu Frankfurt selbst: Die Stadt befindet sich aktuell in einer sehr guten Entwicklung, mega kulturell und kreativ zu werden, in jeglicher Hinsicht auch offener, was das Ausprobieren angeht. Und sich die Gesellschaft, die Menschen, auch zu einem Besseren entwickeln. Persönliche Einschätzung – T. De Souza. Kati van y Do sagt dazu: „Die junge Generation kann Berge bewegen. Die Generation, die so ab 1990 geboren wurde. Bei meinen Freunden und mir merkt man zum Beispiel, dass wir eine ganz andere Sichtweise als Großeltern, Eltern, etc. haben. Wir sind größtenteils weltoffener. Allein schon die Themen, wie Akzeptanz und Respekt". Entnommen aus einem Chatverlauf.

 

Auch bezogen auf das EZBB OPEN GYM, was im Rahmen des urbanen Reallabors „Wohnzimmer Hauptwache“ ursprünglich am 30.09. und am 01.10.2022 stattfinden sollte. Leider muss es auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden. Update: Nachholtermine sind der 11. + 12. November 2022. Eine Initiative des Deutschen Architekturmuseums und des Stadtplanungsamtes Frankfurts, mit der Förderung durch „Post-Corona-Innenstadt“.

 

Dieser Winter wird der zweite, an dem wir wöchentlich, am Wochenende OPEN GYM SESSIONS anbieten werden. In zwei verschiedenen Hallen in Frankfurt; der Fabriksporthalle in Fechenheim (sonntags, Uhrzeit steht noch aus) und am Südbahnhof, in der Freiherr-vom-Stein-Schule (auch sonntags, 16-19 Uhr). Zu einer Hallen-Miet-Gebühr von 3€ am Südbahnhof. Fechenheim bleibt kostenfrei!

 

Ein mit Herz geschmücktes Dankeschön, für den unermüdlichen Support, geht raus an (unsortierte Reihenfolge): Kolja Müller, Stefanie Minkley (SPD), Leon Fertig, Nassira El Hassani, Alvin Onyia, Philipp Wollrab, Youssef Bouniete, Stefan Jäger, Paul Peter Thoma (FDP), Timur Tinç (Frankfurter Rundschau), Sina Eichhorn, Yannick Schwander (CDU), Hermann Steib (GRÜNE), Emre Telyakar (GRÜNE Jugend), OLDSCHOOL MAGAZIN (Lena Schumacher und Tim Evers), SOUNDBOKS, KICKZ, Das gesamte Staff des Sportkreis Frankfurt e.V., Simon Treuherz, Pascale Hartmann, Philmon Ghide, Diana Munteh, Marlene Erbs, Robert Anywar, Amir Jemour, Misha sowie alle weiteren Community Member, die wir nicht alle beim Namen nennen können. Bitte nicht persönlich nehmen ;)!

 

Und mit gesonderten Grüßen an Frankfurts Umweltdezernentin, Frau Rosemarie Heilig, mit dem Wunsch nach einem gemeinsamen Tisch mit Herrn Mike Josef, Roland Frischkorn, Philipp Wollrab, Johanna Moraweg, Thorsten De Souza; Themenüberschrift: Die nachhaltige Wertschätzung einer offenen Streetball Kultur, seitens der Stadtregierung Frankfurt am Mains.

 

EZBB FOREVER OUT OF FRANKFURT. 

 

Much Love.